U-Bahnhof Silberlaube kommt

Wie die BVG und das Präsidium der „Freien“ Universität auf einer gemeinsamen Pressekonferenz im Seminarzentrum der Rost- und Silberlaube heute Vormittag bekanntgaben, haben die Pläne für den Bau eines neuen Bahnhofs an der U-Bahn-Linie 3 auf Höhe des Südeingangs der Rost- und Silberlaube (Thielallee/Ecke Brümmer- bzw. Löhleinstr.) nun grünes Licht erhalten.

Verunstalteter U-Bahnhof Dahlem-Dorf

Schmierereien wie hier im U-Bhf. Dahlem-Dorf wird es im neuen Bahnhof nicht geben.

„Endlich!“, jubilierte eine sichtlich erleichterte BVG-Sprecherin und erklärte, dass der voraussichtliche Baubeginn gemäß guter Praxis in der Bundeshauptstadt nun zunächst auf den 18. Juni dieses Jahres gelegt wurde; anschließend werde sukzessive die planmäßige Verschiebung dieses Termins auf den 5. Dezember, den 10. März 2014, den 6. Oktober 2014 und schließlich auf den 4. Mai 2015 bekanntgegeben. „Die Pressemitteilungen dazu liegen schon fertig in der Schublade“, so die Sprecherin weiter.

„Damit setzen wir neue Maßstäbe in der Bauplanung“, zeigte sich der ebenfalls anwesende Staatssekretär für Verkehrsgroßprojekte, Tiefbau und Hochschulverschönerung stolz, „bei bisherigen Bauvorhaben wurde diese detaillierte Vorausplanung ja erst für den Fertigstellungstermin vorgenommen.“ Die gestaffelten Fertigstellungstermine für den neuen U-Bahnhof liegen zwischen September 2016 und November 2019.

Das Land investiert gemäß aktueller Finanzplanung 300 Millionen Euro. „Die Gesamtkosten werden wir dann bis Ende 2019 auch gen 1,2 Milliarden hochkorrigiert haben“, zeigte sich der Staatssekretär optimistisch. Zu diesen öffentlichen Ausgaben kommen noch 50 Millionen privates Kapital, zur Verfügung gestellt von einer bekannten Unternehmensberatung. Diese erhält dafür exklusive Vermarktungsrechte innerhalb des neuen Bahnhofs, dessen Benutzung Studierenden möglicherweise erst nach individueller Überprüfung ihrer zukünftigen Beschäftigungsfähigkeit für das Unternehmen gestattet werden soll. Ein Firmensprecher dazu: „Wir haben da einige Gedankenspiele, aber fix ist noch nichts.“

Die Initiative „Freunde des U-Bahnhofs Silberlaube“, die sich seit 1998 für das Bauprojekt einsetzt, zeigte sich erfreut: „Ein Traum wird wahr. Endlich erhält die Rost- und Silberlaube Anschluss an die globalisierte Welt“, so verkündet die offizielle Pressemitteilung der Lobbygemeinschaft, deren Mitglieder dem Vernehmen nach vor allem im für den neuen Bahnhof günstig gelegenen Philosophieinstitut sowie in den sprachorientierten Studiengängen der Silberlaube studieren. „Dafür nehmen wir gerne in Kauf, dass der Betrieb der U3 zwischen Podbielskiallee und Oskar-Helene-Heim vermutlich vier bis fünf Jahre unterbrochen sein wird.“ Eine Präsidiumsvertreterin dankte der Initiative während der Pressekonferenz für ihr beharrliches Engagement: „So sieht pragmatische, unabhängige und vor allem zukunftsorientierte Hochschulpolitik aus!“

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